Pflanzenkohle

Über das Projekt der Grüne Giebel der Zukunftsstadt Lüneburg bin ich auf den Youtube Kanal der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt DBU aufmerksam geworden. In der unten verlinkten Podiumsdiskussion, geht es um die Nutzung von Pflanzenkohle als CO2-Senke, sowie mögliche Verwendungen dieser Kohle. Arbeitet man diese in den Boden ein, wir das Wasser- sowie Nährstoffhaltevermögen erhöht, was sich gerade bei extrem Wetterereignissen positiv auf das Pflanzenwachstum auswirkt. Die Pflanzenkohle kann aus nahezu jedem organischen Material hergestellt werden und erzeugt dabei Wärme die Vorort genutzt werden sollte. So wird bereits in Basel der Örtlichen Grünabschnitt auf diese Weise in Energie für ein Nahwärmenetz, sowie Pflanzenkohle aufgewertet. Denkbar wäre hier auch die Ausstellung von CO2-Zertifikaten, durch Einbringung der hergestellten Kohle in den Boden, um eine CO2-neutrale Commune zu erreichen.

Humus in schützdender Hand

Humus-Zertifikate

Eine effektive Maßnahme um die Klimakatastrophe zu verhindern könnten wir uns von der österreichischen Ökoregion Kaindorf abschauen. Dort werden mittels Humus-Zertifikaten lokale Unternehmen und Privatpersonen mit Landwirten zum Humusaufbau vernetzt. So können nicht vermeidbare CO2 Emissionen dauerhaft im Boden gebunden werden und die Landwirte bekommen einen Ausgleich für den Mehraufwand. – Aber es gibt doch bereits CO2 Zertifikate. Ja nur der Preis passt nicht zum Aufwand und es fehlt die lokale Zugehörigkeit.

Bis es mit dem Experiment grüner Giebel vom Projekt Lüneburg2030 etwas vergleichbares bei uns gibt, bleibt uns nur selbst den Humusgehalt unserer Gärten zu erhöhen. Denn neben der Kohlenstoff-Speicherung erhöht dieses auch die Bodenfruchtbarkeit und Wasserspeicherfähigkeit. Damit dieses gelingt sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • kein Kunstdünder (würde Pilze im Boden verhungern lassen und begünstigt somit den Humusabbau)
  • kein Gift (würde unzählige winzige Humusbildungs-Helferlein im Boden töten)
  • Mulchen (Nahrung für Regenwürmer und andere)
  • Gründüngung (Durchgängige Vegetation verhindert die Nährstoffauswaschung und nutzt jedes Sonnenlicht zum CO2 binden)
  • Fruchtfolgen (Hungern Schädlinge aus bzw ernähren ein breiteres Spektrum an Lebewesen, sodass eine Überpopulation unwahrscheinlicher wird)

Ansonsten gibt es auch Fortbildungen zum Thema wie z.B. der 1. Lüneburger Bodentag auf den ich mich besonders freue. Das scheint glücklicherweise auch noch vielen anderen so zu gehen, denn die Veranstaltung ist mittlerweile ausgebucht. Da steigt doch die Hoffnung das sich endlich was bei uns tut.

Projekt Schaukasten

Unsere bisherigen Aushänge von laminierten Zetteln sind schnell gealtert und sind kaum noch lesbar. Als Ablösung sollte es einen Schaukasten geben, der nun endlich einsatzbereit ist. Glücklicherweise fanden sich dafür genug Reste und Dinge zum Recyceln, um während des Corona-Lockdowns loszuwerkeln: eine Glasscheibe aus einer alten Frühbeet-Abdeckung, verschiedene Paletten-Bretter, Lagerhölzer-Abschnitte, Schrauben und Scharniere. Offen blieb somit erst einmal nur die Befestigung im Boden. Ein direktes Eingraben der Balken im Boden würde bei dem Holz nicht lange halten. Daher haben wir zu Betonfüßen mit verzinkten Haltern gegriffen.

Also wenn ihr sehen wollt wie der aktuelle Lageplan aussieht, was unsere Ziele sind und wie ihr euch einbringen könnt, schaut doch mal am Schaukasten vorbei!

Betrachtet man die gewählte Lösung etwas genauer kann man zu folgender Abschätzung kommen:
ca 17 kg Zement * 587g CO2/kg Zement = ca 10kg CO2 (587g CO2/kg Zement nach VDZ / IBU (2017): Umwelt, Produktdeklaration (EPD) Durchschnittlicher Zement Deutschland). Es wurden weder die Metallhalter noch der Transport berücksichtigt, dafür aber auch nicht der Sandanteil in der Mischung, somit sollte die Größenordnung der Emissionen trotzdem stimmen.

Können wir das überhaupt mit der Bewirtschaftung unserer Fläche innerhalb eines Jahres kompensieren?
Das ist natürlich nur schwer zu sagen, da aber meiner Meinung nach sich unser Baumbestand akumuliert mit einer 23m hohe Buche vergleichen lässt, sollten sich dadurch ca 12,5kg CO2 pro Jahr speichern lassen. Das nützt natürlich nichts falls wir am Ende das Holz für Lagerfeuer nutzen…
Besser ist der Kohlenstoff kommt in den Boden und kann dort z.B. in Form von Humus Wasser und Nährstoffe halten. Unser Ziel ist demnach Anbaumethoden zu lernen, um genau das zu erreichen.

Eine emissionsärmere und somit besser zu der Idee der Naturoase passende Lösung für die Gründung, wäre die Verwendung von Pfosten aus Robinien-Holz. Diese sollen angeblich unbehandelt 40 Jahre in der Erde halten. Ich bin mir sicher, das nächste Projekt, in dem wir Robinien- oder Eichen-Pfähle nutzen können, lässt nicht lange auf sich warten 😉

vielen Dank an allen die bei diesem Projekt mit gewirkt haben!