Maulwurf

1. Lüneburger Bodentag im LBZ Echem

Als Regenerative Landwirtschaft wird ein Ansatz in der Landwirtschaft bezeichnet, der als Ziel hat die Böden, inklusive des darin enthaltenen Lebens, zu regenerieren, sodass Kunstdünger und Pestizide unnötig werden. Außerdem stellen sich weitere positive Effekte ein, insbesondere ein verbessertes Wasserhaltevermögen und schnellere Wasseraufnahme, sowie die Erhöhung des Bodenkohlenstoffgehaltes in Form von Humus. Somit scheint die Regenerative Landwirtschaft der vielversprechendste Ansatz zu sein, den Klimawandel zu begegnen.

Bis her hat sich nach meiner Wahrnehmung Norddeutschland in diesem Themengebiet stark zurückgehalten und viele Quellen zum Thema, wie auch die meisten Mitglieder der Intressengemeinschaft Gesunder Boden stammen aus Süddeutschland oder Österreich. Von daher bin ich besonders Stolz auf meine Heimat, dass sich endlich auch hier etwas tut. Hoffentlich waren auch Landwirte aus der Gegend anwesend und haben sich inspirieren lassen. Wir haben gelernt 10% der globalen Ackerfläche würden reichen, um durch Humusaufbau die von Menschen gemachten CO2 Emissionen wieder in die Erde zu bekommen. Auf der Ranch von Familie Brown in den USA wurde mittels der Regenerativen Landwirtschaft innerhalb der letzten 30Jahren der Bodenhumusgehalt von ca 2 % auf 8-11% gesteigert. Zusammen schaffen wir das in unserer Heimat auch! Ich freue mich schon auf die geringer werdende Abhängigkeit von multinationalen Konzernen, die zunehmende Artenvielfalt zwischen den Siedlungen, und vor allem eine Erstrebenswerte Zukunft für unsere Kinder.

Vielen Dank an die Organisatoren! Ich freue mich schon auf den nächsten Bodentag im LBZ 🙂

Humus in schützdender Hand

Humus-Zertifikate

Eine effektive Maßnahme um die Klimakatastrophe zu verhindern könnten wir uns von der österreichischen Ökoregion Kaindorf abschauen. Dort werden mittels Humus-Zertifikaten lokale Unternehmen und Privatpersonen mit Landwirten zum Humusaufbau vernetzt. So können nicht vermeidbare CO2 Emissionen dauerhaft im Boden gebunden werden und die Landwirte bekommen einen Ausgleich für den Mehraufwand. – Aber es gibt doch bereits CO2 Zertifikate. Ja nur der Preis passt nicht zum Aufwand und es fehlt die lokale Zugehörigkeit.

Bis es mit dem Experiment grüner Giebel vom Projekt Lüneburg2030 etwas vergleichbares bei uns gibt, bleibt uns nur selbst den Humusgehalt unserer Gärten zu erhöhen. Denn neben der Kohlenstoff-Speicherung erhöht dieses auch die Bodenfruchtbarkeit und Wasserspeicherfähigkeit. Damit dieses gelingt sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • kein Kunstdünder (würde Pilze im Boden verhungern lassen und begünstigt somit den Humusabbau)
  • kein Gift (würde unzählige winzige Humusbildungs-Helferlein im Boden töten)
  • Mulchen (Nahrung für Regenwürmer und andere)
  • Gründüngung (Durchgängige Vegetation verhindert die Nährstoffauswaschung und nutzt jedes Sonnenlicht zum CO2 binden)
  • Fruchtfolgen (Hungern Schädlinge aus bzw ernähren ein breiteres Spektrum an Lebewesen, sodass eine Überpopulation unwahrscheinlicher wird)

Ansonsten gibt es auch Fortbildungen zum Thema wie z.B. der 1. Lüneburger Bodentag auf den ich mich besonders freue. Das scheint glücklicherweise auch noch vielen anderen so zu gehen, denn die Veranstaltung ist mittlerweile ausgebucht. Da steigt doch die Hoffnung das sich endlich was bei uns tut.

bio-balkon

Kann man Tiere pflanzen?

Das ist der Titel des morgen (Fr 26.02.2021) startenden Online-Kongresses rund um das Thema Gärtnern auf kleinster Fläche wie z.B. ein Balkon. Nach kostenloser Registrierung mit einer Email-Adresse gibt es die Möglichkeit, die 27 Interviews verschiedener Experten zu verschiedenen Themen im Bereich des ökologischen Gärtnerns auf urbanen Kleinst-Flächen anzuschauen. Die Videos werden bis zum 07.03.2021 nacheinander freigeschaltet und sind jeweils für 24h abrufbar.

Aus vergangenen Kongressen konnte ich die ein oder andere Anregung mitnehmen. Vielleicht ist dieses mal ja etwas für dich dabei.

David Attenborough: Mein Leben auf unserem Planeten

Zum Start ins neue Jahrzehnt kommt hier ein weiterer Filmtipp – „David Attenborough: Mein Leben auf unserem Planeten“. Der Film zeigt nicht nur, den dramatischen Rückgang der Wildnis / Artenvielfalt in den letzten 70 Jahren, sondern zeigt auch wie wir es schaffen können den Fortbestand unserer Spezies zu ermöglichen. Für mich Zeigt dieser Film wie wichtig ist was wir machen. Schließlich bieten wir durch verschiedene Biotope möglichst vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, sowie steigern die Nahrungsmittel Produktivität der Siedlungsfläche Scharnebeck durch die Nutzung von ehemalig brach liegender Fläche.

Online Fachtagung

Der große Vorteil von Corona ist ja, dass man an viel mehr Veranstalltungen von Zuhause aus teilnehmen kann. So findet auch die Fachtagung des östereichischen Vereins „Natur im Garten“ online statt. Wer sich für die Schwerpunkte öffentliche Grünräume, Biodiversität und Torfersatz interessiert und am 25/26 November zeit hat, kann sich für die Veranstalltung noch bis zum 11.11.2020 unter dem folgenden Link kostenfrei anmelden.

https://www.naturimgarten.at/veranstaltung/11-internationale-fachtage-oekologische-pflege.html

Projekt Schaukasten

Unsere bisherigen Aushänge von laminierten Zetteln sind schnell gealtert und sind kaum noch lesbar. Als Ablösung sollte es einen Schaukasten geben, der nun endlich einsatzbereit ist. Glücklicherweise fanden sich dafür genug Reste und Dinge zum Recyceln, um während des Corona-Lockdowns loszuwerkeln: eine Glasscheibe aus einer alten Frühbeet-Abdeckung, verschiedene Paletten-Bretter, Lagerhölzer-Abschnitte, Schrauben und Scharniere. Offen blieb somit erst einmal nur die Befestigung im Boden. Ein direktes Eingraben der Balken im Boden würde bei dem Holz nicht lange halten. Daher haben wir zu Betonfüßen mit verzinkten Haltern gegriffen.

Also wenn ihr sehen wollt wie der aktuelle Lageplan aussieht, was unsere Ziele sind und wie ihr euch einbringen könnt, schaut doch mal am Schaukasten vorbei!

Betrachtet man die gewählte Lösung etwas genauer kann man zu folgender Abschätzung kommen:
ca 17 kg Zement * 587g CO2/kg Zement = ca 10kg CO2 (587g CO2/kg Zement nach VDZ / IBU (2017): Umwelt, Produktdeklaration (EPD) Durchschnittlicher Zement Deutschland). Es wurden weder die Metallhalter noch der Transport berücksichtigt, dafür aber auch nicht der Sandanteil in der Mischung, somit sollte die Größenordnung der Emissionen trotzdem stimmen.

Können wir das überhaupt mit der Bewirtschaftung unserer Fläche innerhalb eines Jahres kompensieren?
Das ist natürlich nur schwer zu sagen, da aber meiner Meinung nach sich unser Baumbestand akumuliert mit einer 23m hohe Buche vergleichen lässt, sollten sich dadurch ca 12,5kg CO2 pro Jahr speichern lassen. Das nützt natürlich nichts falls wir am Ende das Holz für Lagerfeuer nutzen…
Besser ist der Kohlenstoff kommt in den Boden und kann dort z.B. in Form von Humus Wasser und Nährstoffe halten. Unser Ziel ist demnach Anbaumethoden zu lernen, um genau das zu erreichen.

Eine emissionsärmere und somit besser zu der Idee der Naturoase passende Lösung für die Gründung, wäre die Verwendung von Pfosten aus Robinien-Holz. Diese sollen angeblich unbehandelt 40 Jahre in der Erde halten. Ich bin mir sicher, das nächste Projekt, in dem wir Robinien- oder Eichen-Pfähle nutzen können, lässt nicht lange auf sich warten 😉

vielen Dank an allen die bei diesem Projekt mit gewirkt haben!

Bodenanalyse

ca 10 Jahre lag die Fläche auf der sich nun die Naturoase befindet brach – also beste Bedingungen zum Gärtnern?

Leider reichen 10 Jahre nicht aus, um falsche Behandlungen Rückgängig zu machen. Die Pflanzen und Tiere brauchen viel mehr Zeit um Verdichtungen aufzulösen und ein bei Bestimmten Verunreinigungen hilft auch Warten nicht. Gerade eine Belastung durch Schwermetallen wäre fatal. Damit wir Klarheit über die Bodenwerte bekommen, haben wir eine Mischung verschiedener Proben vom Gemüseacker zur Analyse eingeschickt. Hier ist das Ergebnis:

Zwar ist die Menge der Schwermetalle in der eingeschickten Probe unterhalb der jeweiligen Grenzwerte, aber es wäre auch möglich das diese vereinzelt drüber liegen und es nur im Mittel passt. Auf jeden Fall ist der PH-Wert kritisch, da ein saures Milieu die Aufnahme von z.B. Blei in die Pflanzen begünstigt. vgl:

https://www.boden-fachzentrum.de/bodenqualitaet/schadstoffe-im-boden/schwermetalle-im-boden/blei-bodenbelastung

Fazit

Wir brauchen einen gesunden Boden! Dann wächst das Gemüse besser und gesünder 🙂
Daher wollen an die Empfehlung angelehnt Gesteinsmehl und Kalk gemeinsam kaufen, sodass ein jeder Gartenpate den Boden auf seiner Parzelle verbessern kann.

Wer trotzdem noch Bedenken bezüglich Schwermetalle hat, baut halt nur die Pflanzen an die wenig davon anreichern. Eine Übersicht dazu gibt es hier:

https://www.use-strict.de/anreicherung-schwermetall-nutzpflanzen/